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Thomas Abderhalden

Fachmitarbeiter Weichpackungen (2020)

«Wenn der Lernwille und das Interesse da ist, kann punkto Weiterentwicklung nicht viel schiefgehen. Man muss «dahinter», dann kommt alles andere mit der Zeit.»

Mitarbeiter an der Verpackungsstation

Was ist deine Funktion und damit verbundene Aufgaben?

Ich bin Maschinenführer bei den Weichpackungen und verantwortlich für den störungsfreien Ablauf der Pasteurisation und der Abfüllprozesse. Dazu zählt der Zulauf von der Mischerei zu uns, die Erhitzungs- und Abkühlprozesse sowie die Behebung von Störungen. Wir stellen das gesamte Gold-Sortiment und den Kult-Ice Tea in Weichpackungen her. 

 

Wie verläuft ein typischer Arbeitstag?

Mein Tag in der Frühschicht beginnt damit, die Erhitzer-, Pasteurisations- und Abfüllanlagen mit Dampf und Wasserstoffperoxid zu sterilisieren. Danach nehmen wir den Betrieb auf, das heisst wir beginnen mit dem Pasteurisieren und Abfüllen. Dabei trage ich die Verantwortung für alle Kontrollen, sprich Gewichtskontrollen, Dichtekontrollen der Packungen mittels Belastungstests, sensorische Konformität der Produkte mittels stündlicher Degustationen und Vergleiche mit einem Produkt-Standard. Abweichungen würde ich sofort melden, die treten bei uns aber sehr selten auf.   

Ich muss zudem prüfen, ob unsere internen Warnsysteme funktionieren, beispielsweise bei einer Temperaturüberschreitung oder zu hohem Zuckergehalt. Ich brauche also immer ein wachsames Auge. Dazu kommen Reinigungsarbeiten, Pflege und Wartung der Maschinen, was ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist.

In der Abfüllerei spüren wir starke saisonale Unterschiede: Der Ice-Tea-Konsum beispielsweise nimmt im Sommer stark zu, das Premiumsortiment an Fruchtsäften und Actilife ist ganzjährlich sehr abwechslungsreich.

 

Wie sieht die Zusammenarbeit in deinem Team aus?

 Alle sind hilfsbereit und motiviert, der Teamgeist sehr stark.

Unsere Aufgaben sind im Team klar aufgeteilt: Eine Person ist zuständig für den Pasteurisations- und Abfüllprozess. Eine andere Person ist zuständig für den Downstream, sprich für die Verpackung der Produkte.  Die Arbeiten sind klar vorgegeben und sind standardisiert, weil unsere Degustationen vergleichbar sein müssen.  

Wir arbeiten im Zwei-Schichtbetrieb mit Arbeitsstart um 5 Uhr für die Sterilisation. Um 6:30 Uhr beginnen wir mit dem Abfüllen. Die erste Schicht dauert bis 14 Uhr, dann erfolgt die Schichtübergabe an die Nachmittagsschicht, die inklusive Reinigung bis 23 Uhr dauert. Wir wechseln uns von Woche zu Woche in der Schicht ab.

Zu Beginn der Umstellung vom Bäckerberuf in die Schichten war zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig. Ich sehe aber mittlerweile definitiv auch Vorteile! Ich habe beispielsweise vor der Nachmittagsschicht am Morgen Zeit und Energie, Dinge zu erledigen, und das mit deutlich weniger Leuten als um die klassische Feierabend-Zeit.

 

Wie beschreibst du die Unternehmenskultur?

Multi-Kulti! Wir leben ein Geben und Nehmen. Die BINA lebt sich selber. Jeder grüsst jeden, egal wo er arbeitet und woher er stammt. Danach geht jeder seines Weges und macht seine Arbeit. Austauschmöglichkeiten sind überall vorhanden und man kann immer voneinander lernen.

Insgesamt erlebe ich eine sehr grosse Hilfsbereitschaft und einen starken Zusammenhalt sowie die Offenheit, Tipps grosszügig weiterzugeben.

 

Welchen Ausbildungsweg hast du gemacht?

Ursprünglich habe ich die dreijährige Lehre als Bäcker/Konditor gemacht, musste meinen Beruf aber aufgrund einer Mehlallergie aufgeben. Nach einer beruflichen Neuorientierung mit der SVA bin ich aktuell im Umschulungsprogramm zum Lebensmitteltechnologen und schliesse bald mit der Berufsprüfung ab.

 

Was hat dich zu deiner aktuellen Position geführt?

Ich musste aufgrund der entwickelten Mehlallergie schnell von meinem ursprünglichen Beruf weg und habe im Rahmen der IV eine Neuorientierung gemacht. Ich hatte dabei meine Vorlieben für Getränke, weil ich gerne schnell und gut produziere. Lebensmitteltechnologe kam deshalb schnell in Frage, ich durfte in der BINA Probearbeiten und das hat mir sofort zugesagt.

Die Umstellung von einer kleinen Bäckerei zur Grossproduktion war am Anfang gross, ich habe mich aber schnell wohlgefühlt.

 

Welche Stärken kannst du in deiner Arbeit einbringen?

  • Teamfähigkeit
  • Einbringen meines Organisationssinns bei Produktwechseln, zum Beispiel, um Wechselzeiten kurzhalten
  • Lernwille und Wille, neu gelerntes einzubringen. Ich schreibe mir auf, was ich Neues gelernt habe und probiere in der nächsten Situation, das Gelernte wieder abzurufen.
  • Ich bin prinzipiell strukturiert und kann Prioritäten setzen, was bei Störungen ab und zu nötig ist.

 

Welche drei Eigenschaften sollte man mitbringen, um deinen Job auszuüben?

  • Als Maschinenführer muss man gut organisieren können und sollte Erfahrungen im Lebensmittelbereich mitbringen. Auch braucht es ein gewisses physikalisches Grundwissen, z.B. was mit einem Produkt passiert, wenn man es erhitzt: Spielen in erster Linie Mikroorganismen eine Rolle oder gibt es weitere zu beachtende Einflüsse?
  • Zudem ist ein Interesse an mechanischen und elektrischen, grossen Anlagen und damit verbunden auch das Interesse an einem störungsfreien Ablauf wichtig. Das Handling der Anlage ist prinzipiell gut erlernbar: Ich kam als Bäcker und errichtete dabei sehr viel Handarbeit. Jetzt bediene ich Anlagen, die grösser sind als meine ehemalige Backstube. Mit dem nötigen Interesse und Lernwille ist vieles Lernbar! Die Bina hat mich immer unterstützt und war offen für die Umschulung.
  • Teamfähigkeit ist ebenfalls wichtig.

 

Welche berufliche Weiterentwicklung strebst du an?
Aktuell gerade die Berufsprüfung. Allenfalls möchte ich weitere Weiterbildungen auf diesem Beruf angehen und mich intern Richtung Teamleiter weiterentwickeln. Ansonsten gibt es weitere Anlagen, die ich kennenlernen möchte und mein Wissen um Maschinen erweitern, z.B. auf der Tetra-Maschine.

 

Was magst du an deinem Job besonders?

  • Ich kann Fachwissen einbringen und kann grosse Anlagen selbstständig betreiben.
  • Zu wissen, was in den einzelnen Prozessschritten passiert.
  • Jeden Tag Lerne ich etwas Neues, der Beruf ist sehr abwechslungsreich und fordernd.

 

Was schätzt du an der BINA?

Die geregelten Arbeitszeiten. Klar ist Schichtarbeit nicht nur von Vorteil, aber man kann sehr gut vorausplanen und auch flexible Wünsche eingeben, dafür werden immer Lösungen gesucht.

Durch die Zugehörigkeit zur Migros haben wir auch hervorragende Sozialleistungen, z.B die Vorzüge bei der Pensionskasse, der fabrikeigene BINA-Laden mit Mitarbeiter-Rabatt, oder Vergünstigungen bei MIGROL-Tankstellen.

Und jeder Mitarbeiter darf mitreden, seine Ideen und Verbesserungsvorschläge eingeben und brauchbare Vorschläge werden umgesetzt.

 

Worauf bist du stolz, wenn du auf deine bisherige Karriere zurückblickst?

Ich bin sehr stolz darauf, die Abläufe und Prozesse in Griff bekommen und schnell erlernt zu haben. Dies mit guter Unterstützung der Kollegen. Auch stolz bin ich darauf, mit meinem Wissen dazu beizutragen, dass die Anlagen laufen. Und natürlich gefällt es mir auch sehr, die eigene Produktepalette in der Migros-Filiale zu sehen. Das ist immer ein Highlight und gerade jetzt in der Corona-Krise, wo wir quasi einen Grundversorgungsbeitrag leisten, umso mehr.

 

Wie hilfst du mit, die BINA zu bewegen?

Ich bringe viele Verbesserungsvorschläge ein und versuche - wie meine Arbeitgeberin auch - flexibel zu sein. Ich lebe ein Miteinander, bin immer hilfsbereit und willig, ab und zu Sondereinsätze zu leisten.