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Nathalie Fumey

Detailhändlerin im 1. Lehrjahr

«Der Job ist noch besser als ich gedacht habe.»

Portrait Nathalie Fumey

«Ich bin gerade im 1. Lehrjahr als Detailhändlerin – und habe mir den Job ganz anders vorgestellt. Er ist noch besser als gedacht. Bevor ich im letzten Jahr meinen Lehrvertrag unterschreiben konnte, habe ich eine Woche lang beim Migros-Supermarkt im Zugerland geschnuppert. Danach dachte ich, dass man als Detailhändlerin praktisch den ganzen Tag nur Regale auffüllt – aber das stimmt gar nicht. Das habe ich in der Lehre schnell gemerkt.

Alle zwei oder drei Monate wechsle ich die Abteilung. In der Gemüse- und Früchteabteilung musste ich etwa jeden Morgen kontrollieren, ob die Äpfel, Tomaten oder Bananen in der Auslage zu faulen beginnen. Ist das der Fall, müssen die Produkte entsorgt werden. Wenn das Ablaufdatum bei den Salaten näher kommt, mache ich einen Rabattkleber drauf. Und in der Abteilung mit den Fertigprodukten – darunter fallen etwa Chips, Frischbackbrötchen oder Fischstäbchen – konnte ich Rabatttische mit- gestalten. Das sind die Tische mit zu Pyramiden gestapelten Produkten, vor denen ein oranges Plakat mit der Aufschrift «Aktion» steht.

Mein Arbeitstag beginnt um 6 Uhr früh. Ich stehe aber bereits zwei Stunden früher auf, weil ich am Morgen meine Zeit brauche. Andere können 30 Minuten vor Arbeitsbeginn aufstehen und auf dem Weg frühstücken, ich starte meinen Tag lieber in Ruhe. Damit ist es aber vorbei, sobald ich meine Uniform angezogen habe. Dann kommen Fragen von Kundinnen, wo der Kamillentee ist oder wo sie den Zitronensaft finden – mittlerweile kenne ich den Laden in- und auswändig. Immer wieder kommen auch englischsprachige Kunden auf mich zu. Ich finde das super, wenn ich dann mein Schulwissen brauchen kann. Es gibt aber auch einige freche Kunden. Die sind schlecht gelaunt, sagen weder Hallo noch Bitte und beschweren sich bei mir, weil sie ein Produkt in unserem Sortiment vermissen. Am Anfang haben mich solche Begegnungen beschäftigt, aber mittlerweile nehme ich das nicht mehr persönlich. Die zwei Monate, die ich im Kundendienst war, haben mir bisher am besten gefallen.»