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Lehrberuf

Lebensmitteltechnolog*in EFZ

Dauer

3 Jahre

EFZ Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis

3 Jahre

EFZ Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis

Dein Profil

  • Freude an modernen technischen Einrichtungen und Lebensmitteln
  • Interesse an Chemie und Physik
  • Technisches Verständnis, Beobachtungsgabe
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Guter Geruchs- und Geschmackssinn
Im Zentrum der Arbeit von Lebensmitteltechnolog*innen steht die industrielle Verarbeitung von Nahrungsmitteln und Getränken. Dafür steuern und überwachen sie grosse Produktionsanlagen.

Was macht ein*e Lebensmitteltechnolog*in?

Im Zentrum der Arbeit von Lebensmitteltechnolog*innen steht die industrielle Verarbeitung und Veredelung von Nahrungsmitteln und Getränken. Sie aktivieren und steuern grosse Produktionsanlagen wie beispielsweise Sortier-, Abfüll- und Verpackungsmaschinen. Ausserdem überwachen sie die laufenden Prozesse in der Produktion. Darüber hinaus führen sie regelmässig Qualitätskontrollen durch, indem sie zum Beispiel Produkte verkosten oder Proben im Labor analysieren.

Zum Leben erweckt: Der Beruf Lebensmitteltechnolog*in

Stell dir vor, du lebst im Mittelalter und machst eine Zeitreise in unser Heute, die Schweiz des 21. Jahrhunderts. Du betrittst einen Supermarkt. Was würdest du denken? Ganz sicher wärst du ziemlich überrascht, wie viele unterschiedliche Produkte man aus Getreide, Gemüse und Fleisch herstellen kann. Ob Wurst, Marmelade oder Tiefkühlpizza: Die allermeisten Nahrungsmittel, die es zu kaufen gibt, haben jede Menge Verarbeitungsprozesse durchlaufen. Getränke machen da keine Ausnahme. Lebensmitteltechnologinnen und -technologen sind es, die diese moderne Produktvielfalt möglich machen.

Acht verschiedene Schwerpunkte

In der Berufsschule erhältst du als Lernende*r Lebensmitteltechnolog*in branchenübergreifend ein breites Grundwissen. Du erfährst zum Beispiel, wie du mit Rohstoffen umgehst, Lebensmittel herstellst und die fertigen Produkte richtig verpackst. Auch die Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt in deiner Ausbildung. Je nachdem, welchen Lehrbetrieb du wählst, kannst du einen anderen Schwerpunkt der Lebensmitteltechnologie vertiefen. Dabei ist die Ausbildung so strukturiert, dass ein späterer Wechsel in eine andere Branche gut möglich ist. Insgesamt gibt es acht unterschiedliche Richtungen:

  1. Backwaren: Hier erlernst du das professionelle Mischen und Kneten von Teig, das Backen von Broten und Kuchen sowie das Anrühren cremiger Füllungen.
  2. Bier: Aus Wasser, Hopfen, Hefe und Malz stellst du unterschiedliche Biersorten her. Damit führst du das traditionsreiche Handwerk des Bierbrauens weiter.
  3. Convenience-Produkte: Bei dieser Spezialisierung produzierst du beispielsweise Tiefkühlkost, Gemüsemischungen, Konserven, Eiscreme und garfertige Nudelgerichte.
  4. Fleischerzeugnisse: Du verarbeitest Fleisch und andere tierische Produkte zu Spezialitäten wie beispielsweise Schinken, Salami, Cervelat, Lyoner, Chorizo und Mortadella.
  5. Getränke: Limonaden, Fruchtsäfte, Weine und Spirituosen werden in grossen Anlagen gepresst, gemischt, destilliert, konzentriert und abgefüllt.
  6. Schokolade Zum Dahinschmelzen: Bei diesem Schwerpunkt verarbeitest du Rohstoffe wie Kakaobohnen, Zucker und Milch zu leckeren Tafeln, Riegeln und Pralinen.
  7. Trockenwaren: Unter Trockenwaren versteht man zum Beispiel Mehl, Müsli und Instantkaffee. Sie werden durch Mischen, Trocknen und ähnliche Verfahren produziert.
  8. Zuckerwaren: In diesem Bereich lernst du, wie man Kaugummis, Bonbons, Dragées, Lakritze, Nougat, Schaumzuckerwaren und viele andere süsse Köstlichkeiten herstellt.

Dein Alltag als Lebensmitteltechnolog*in

Jetzt fragst du dich sicher: Was mache ich denn den ganzen Tag als Lebensmitteltechnolog*in? Die Antwort lautet: ganz viele unterschiedliche Dinge. Zum Beispiel kontrollierst du die angelieferten Rohwaren. Du richtest die Anlagen ein, etwa indem du das Tempo der Transportbänder festlegst. In der Produktion von Lebensmitteln fügst du nach und nach die richtigen Zutaten in der richtigen Reihenfolge hinzu. Dazu gibst du Aromen, Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Vitamine oder Bindemittel. Du hältst dich streng an die vorgegebenen Rezepturen und kennst natürlich alle geltenden Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen.

Häufig besteht deine Arbeit einfach darin, die laufende Produktion zu überwachen. Das kann direkt an einer Maschine oder von einem Schaltpult aus geschehen. Da Sauberkeit in dieser Branche grossgeschrieben wird, musst du die Anlagen regelmässig und vor allem gründlich reinigen. Manchmal führst du auch kleinere Unterhaltsarbeiten durch oder behebst eventuelle Störungen. Ausserdem kontrollierst du die fertigen Lebensmittel – mit deinen fünf Sinnen, aber auch mit spezialisierten Messgeräten im Labor. Am Ende deiner Arbeit sollen ja delikate Qualitätsprodukte stehen. Übrigens sind es häufig Lebensmitteltechnolog*innen, die neue Produkte austüfteln und neue Rezepturen ausprobieren.

Interessierst du dich für Lebensmittel?

Lebensmitteltechnolog*in ist ein anspruchsvoller Beruf, für den du ganz unterschiedlich gelagerte Talente mitbringen solltest. Gute Noten in Biologie, Chemie und Physik sind wichtig, ebenso wie technisches Verständnis. Du solltest dich grundsätzlich für Lebensmittel interessieren und einen guten Geruchs- und Geschmackssinn haben. Schliesslich kommt es öfters vor, dass du Nahrungsmittel oder Getränke degustieren musst. Idealerweise bringst du auch eine schnelle Auffassungsgabe und ein Bewusstsein für Hygiene mit. Darüber hinaus solltest du bereit sein, im Schichtdienst zu arbeiten. Vor allem grosse Betriebe produzieren nämlich rund um die Uhr.

Immer der Nase nach: Deine Weiterbildungschancen

Als Lebensmitteltechnologe bzw. Lebensmitteltechnologin hast du ausgezeichnete Jobchancen. Genauso gut sieht es mit Weiterbildungen aus. So kannst du zum Beispiel die Berufsprüfung zum bzw. zur Lebensmitteltechnolog*in mit eidgenössischem Fachausweis machen. Die Höhere Fachschule bildet dich zum bzw. zur diplomierten Techniker*in mit der Fachrichtung Lebensmitteltechnologie aus. Ein Bachelor of Science ist in vielen Fächern an der Fachhochschule möglich, etwa in Lebensmitteltechnologie, in Biotechnologie und in Önologie. Du siehst also: Lebensmittel können nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist nähren!

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